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Course Content (Syllabus)
In diesem Seminar untersuchen wir literarische Texte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis heute, die sich mit dem Thema „Armut“ befassen. Das Phänomen der sozialen Ungleichheit, Armut, Inklusion und Exklusion und den dahinter stehenden Macht- und Herrschaftsstrukturen ist nicht nur in Nachkriegsdeutschland, sondern auch in der angeblich so reichen jungen Bundesrepublik Deutschland der 1970er und 1980er Jahren und erst recht im wiedervereinigten Deutschland nach 1990 anzutreffen. Der genauere Blick auf die literarischen Texte zeigt, dass dieses Phänomen nicht allein die deutsche und europäische Kulturgeschichte betrifft, sondern auch die globale Wirtschaftsentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, die kritisch hinterfragt werden muss. Der Siegesmarsch des neoliberalen Systems vor allem nach dem Zusammenbruch der UDSSR 1991, die europäische Währungsunion seit 2001, die galoppierenden Wirtschaftskrisen seit 2008 und globale soziale Ausbeutung neuen Ausmaßes sind nur einige der Themen, die ebenfalls angesprochen werden müssen. Zur Untersuchung werden sowohl theoretische Texte aus der Soziologie herangezogen, als auch Raummodelle, da das Thema „Armut“ in der Literatur auch raumtheoretisch relevant ist.
1. Sitzung:
Informationen zum Seminar
Auswahl der obligatorischen Referatsthemen und fakultativen Kurzreferate für Bonuspunkt
2. Sitzung:
- Auswahl der obligatorischen Referatsthemen
- Diese Sitzung bereiten die Teilnehmer*innen des Seminars gemeinsam vor, indem sie Kurzreferate (für einen Bonuspunkt) zu folgenden Themen übernehmen: [4 Referate; Texte gescannt habe bzw. E-Book]
1. Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, Reinhard (Hg.): „Soziale Ungleichheiten“ (Soziale Welt Sonderband 2). Göttingen, S. 183-198. [gescannt habe] [1 Referent*in]
2. Vogl, Joseph (2010/2011): Das Gespenst des Kapitals. Zürich: diaphanes, S. 31-52. [gescannt habe] [2 Referent*innen].
3. Beck, Ulrich (2007): Schöne neue Arbeitswelt. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 45-65. [gescannt habe in zwei Teilen] [2 Referent*innen]
4. Füllsack, Manfred (2009): Arbeit. Wien: Facultas, S. 75-94 [2 Referent*innen], S. 97-112 [2 Referent*innen]. [gescannt habe]
3. Sitzung:
- Fakultative Kurzreferate siehe oben beenden!
- Wie fertige ich ein wissenschaftliches Referat an?
Ab 4. Sitzung halten die Student*innen obligatorisch wissenschaftliche Referate zu unten angeführten Texten, wobei ein intensives ‚close reading‘ vorgesehen ist. Es handelt sich dabei um Textvorschläge. Wir müssen nicht alle Texte behandeln. Die Student*innen treffen selbst die Textauswahl.
13 Referatsthemen zur Verfügung stehen; Gruppenreferate zu 2-3 Personen, d.h. nicht mehr als 39 Student*innen teilnehmen können.
4. Sitzung:
Armut in der Trümmerrealität 1945:
Wolfgang Borcherts Erzählband: Die traurigen Geranien (1945)
Heinrich Böll: Der Engel schwieg (1950/51)
5. Sitzung:
Armut in der Wohlstandsgesellschaft der BRD:
Rolf Hochhuth: Die Hebamme (1972)
Günter Wallraff: Ganz unten (1985)
6. Sitzung:
Armut in der DDR und dem wiedervereinten Deutschland:
Clemens Meyer: Als wir träumten (2007)
7. Sitzung:
Prekariat junger Akademiker*innen:
Marlene Streeruwitz: Jessica, 30 (2004)
8. Sitzung:
Gewinner des Neoliberalismus?:
Don DeLillo: Cosmopolis (2003)
9. Sitzung:
Verlierer des Neoliberalismus:
Thomas Melle: 3000 Euro (2014)
Kritine Bilkau: Die Glücklichen (2015)
10. Sitzung:
Armut im Europa der Krise:
Petros Markaris: Zurück auf Start (2015)
Christos Ikonomous Erzählband: Warte nur, es passiert schon was (2016)
11. Sitzung:
Globale Armut und Ausbeutung:
Jonas Lüscher: Frühling der Barbaren (2013)
Martin Suter: Der Koch (2009)
12. Sitzung:
Reservesitzung, um u.a. Referate zu beenden
13. Sitzung:
- Wie fertige ich eine Hausarbeit an?
Weitere Bibliographie
Όλα τα επιλεγμένα κείμενα που παρουσιάζονται στο μάθημα.
Primärliteratur:
Wolfgang Borcherts Erzählband: Die traurigen Geranien (1945)
Heinrich Böll: Der Engel schwieg (1950/51)
Rolf Hochhuth: Die Hebamme (1972)
Günter Wallraff: Ganz unten (1985)
Don DeLillo: Cosmopolis (2003)
Marlene Streeruwitz: Jessica, 30 (2004)
Jonas Lüscher: Frühling der Barbaren (2013)
Clemens Meyer: Als wir träumten (2007)
Martin Suter: Der Koch (2009)
Thomas Melle: 3000 Euro (2014)
Kritine Bilkau: Die Glücklichen (2015)
Petros Markaris: Zurück auf Start (2015)
Christos Ikonomous Erzählband: Warte nur, es passiert schon was (2016)
Sekundärliteratur:
- Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, Reinhard (Hg.): „Soziale Ungleichheiten“ (Soziale Welt Sonderband 2). Göttingen, S. 183-198. [gescannt habe]
- Vogl, Joseph (2010/2011): Das Gespenst des Kapitals. Zürich: diaphanes, S. 31-52. [gescannt habe]
- Beck, Ulrich (2007): Schöne neue Arbeitswelt. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 45-65. [gescannt habe in zwei Teilen]
- Füllsack, Manfred (2009): Arbeit. Wien: Facultas, S. 75-94, S. 97-112. [gescannt habe]