Ηλεκτρονική Διάθεση Μαθήματος
Περιεχόμενο Μαθήματος
Amerikaner werden oder Deutscher bleiben, vollständige Assimilation oder Bindung an das Eigene, akzentfreie Fremdsprache oder beharrliche Muttersprache – dazwischen müssen sich all diejenigen positionieren, die zur Mitte des letzten Jahrhunderts vor den Nazi-Banden in die Vereinigten Staaten fliehen. Besonders den Vertreter*innen der sogenannten „Kritischen Theorie“ und Gründervätern der „Frankfurter Schule“ wird diese Positionierung im Exil, in New York oder Los Angeles, zur intellektuellen Aufgabe: Ihre Analysen der Kultur und Sprache (oder: der Sprache der Kultur) verlangen auf rigorose und doch immer unmögliche Weise eine Stellungnahme zwischen der ‚Verfassung‘ und ‚Unterhaltungsindustrie‘ Amerikas und deutschem ‚Nationalwesen‘ und ‚Geistesleben‘ …
Jenen „Riss der Welt“, der auch durch den Menschen geht, will das Seminar anhand einiger prominenter Figuren freilegen: Die politische Theoretikerin Hannah Arendt, der Kulturphilosoph Theodor W. Adorno, der Filmexeget Siegfried Kracauer und – obwohl er Amerika nie erreichen sollte – der Geschichtsdenker Walter Benjamin werden uns dabei anleiten, Emigration als einen Schwellenzustand zu begreifen, der Identitäten und Sprachen eigentümlich un- und umordnet. Ob es um das postnationale Dasein des Flüchtlings geht, um die Kapitalmacht des Hollywood-Entertainment, das Wesen des Teutonischen oder die Utopie eines freien Denkens – in jedem Fall mögen uns die unterschiedlichsten Schrift-, Ton- und Bilddokumente Aufschluss darüber geben, was die Kritische Theorie in der Fremde gewesen ist und ob sie uns auch heute noch etwas zu sagen hat.