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Course Content (Syllabus)
Die Lehrveranstaltung fasst das spannungsreiche Verhältnis von Literatur und bildender Kunst ins Auge, so wie es in der Ekphrasis-Debatte konzeptualisiert wird. Grundsätzlich zeugt der Begriff Ekphrasis seit der antiken Rhetorik von der Kraft der Worte, visuelle Phänomene bzw. reale oder fiktive Bilder zu beschreiben; sein Umfang hat sich jedoch seit der Moderne ausgeweitet, so dass aktuell unter Ekphrasis die Inszenierung von Bildern in anderen Medien (Film, Musik, Installation) verstanden wird. Nach einer Einführung in die theoretische Diskussion über die Grenzen von Bild und Sprache werden wir uns in einem zweiten Schritt philosophische sowie kunsttheoretische bzw. -kritische Texte anschauen, um den jeweiligen Modus der Evokation bzw. der Vermittlung von Bildern zu entdecken. Im Hauptteil unserer Veranstaltung werden wir uns dann mit literarischen Texten zur Kunst befassen, um den subtilen Umgang der Literatur mit bildender Kunst aufzuspüren; von Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich von Kleist über Rainer Maria Rilke und Peter Weiss bis Anne Duden und Erika Pedretti -um nur einige Beispiele zu nennen- werden wir uns mit literarischen Auszügen zur Kunst bzw. Kunstzitaten auseinandersetzen, die die Komplexität und Vielfalt von Ekphrasis erkennen lassen.